Aus der Wildnis zum Lake Taupo

Gestern gab es keinen Blog, weil wir in der Wildnis übernachten mussten. Eigentlich war es geplant bis Taupo zu fahren aber Patrik's Freund hatte ihm empfohlen unbedingt das Thermal Wonderland zu besichtigen. Da es eh auf dem Weg lag, sind wir dort vorbeigefahren und haben uns die Krater und Matschpools angeschaut.  Der Weg dorthin führte uns an einen schönen Hotpool im Fluss. Dort hatte der Fluss ca. 35 Grad also mussten wir unbedingt baden. Außerdem konnten wir so unsere Wunden, die wir uns auf dem Trail durch den Brombeerstrauchwald zugezogen haben, lindern. Patrik hat dabei noch die Hinterradbremse demoliert als er sich mitsamt Fahrrad den Abhang hinab gestürzt hat. Bis auf ein paar Dornen hat er aber nichts weiter abbekommen. 

Also war klar, dass wir es nicht bis Taupo schaffen werden aber auf der Karte war ein Camp nach ca. 65 Kilometern eingezeichnet. Das sollte unser Ziel werden. Als wir gegen 18:30 Uhr dort ankamen war dort nur eine Schranke und eine Web-Site Adresse mit dem Hinweis sich dort im voraus zu registrieren um Zutritt zu diesem Ressort zu bekommen. Das ist natürlich super, wenn man in einer Gegend ohne Mobilfunk-Empfang ist. 

Wir hatten uns in weiser Voraussicht mit Lebensmitteln für abends und den nächsten Morgen eingedeckt und so konnten wir einfach in der Wildnis übernachten, wenn man einen Platz dafür findet. Hier ist aber 90 Prozent des Landes mit Zäunen und Schildern geschützt. Da wir nach fast 70 Kilometern beide am Ende unserer Kräfte waren haben wir beim nächsten Haus gefragt ob wir hier übernachten dürfen. Das Haus war schon etwas heruntergekommen und ich dachte schon, dass es unbewohnt ist aber Patrik hat gesehen, dass der Fernseher lief. Also geklopft und gerufen und tatsächlich ein weißhaariger Neuseeländer begrüßte uns freundlich. Es wäre kein Problem bei ihm auf dem Grundstück zu übernachten aber seine Tochter, die nur einen halben Kilometer weiter wohnt, hat eine noch bessere Möglichkeit. Also hat er sie schnell angerufen und informiert, dass wir gleich vorbeikommen. Ach ja, das Camp mit dem Schild, gehört zu einem Nudistenclub, hat er uns noch aufgeklärt. 😂

Wir hatten dann eine komplette Weide mit Bäumen und Bienenstöcken für uns. Patrik hat seine Hängematte an einen umgefallenen Baum gehängt und ich mein Zelt daneben aufgeschlagen. Es wurde wahnsinnig schnell kalt, als die Sonne unterging. Wir haben dann noch schnell unser Abendessen auf dem Campingkocher heiß gemacht und sind dann mit allen verfügbaren wärmenden Klamotten in die Schlafsäcke gekrochen. Es war trotzdem sehr kalt.

Am nächsten Morgen schien wieder die Sonne und wir konnten uns beim Frühstück etwas aufwärmen. 

Die restlichen 43 km bis Taupo hatten wir bis Mittag zurückgelegt und konnten gleich einen kompetenten Fahrradladen mit sehr hilfsbereiten Personal finden. Während der Techniker die Möglichkeiten einer Reparatur prüfte, habe ich online ein Hotel gefunden. Nach 10 Nächten im Zelt bzw. Hängematte, ist dieses kleine Zimmer mit Bad der pure Luxus. Die restlichen Etappen haben wir noch einmal angepasst, damit Patrik pünktlich zu seinem Flugzeug kommt. Am Montag werden wir, wenn alles wie geplant läuft, in Hamilton ankommen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Klaus (Mittwoch, 11 Dezember 2019 19:34)

    Das hört sich nach echtem Abenteuerurlaub an. Passt du euch auf und weiterhin viel Spaß.
    VG Klaus