2014 mittel

Nachdem wir 2013 einen relativ leichten Alpencross gefahren waren, sollte es diesmal etwas mehr Trail und Schotte sein. Außerdem sollten ein paar Highlights, an die man sich immer gerne erinnert, dabei sein. Un so haben wir eine Route von Oberstdorf über den Schrofenpass zum Arlberg, über Fiss und Serfaus in die Schweiz, durch die Uina-Schlucht, Sesvenna ins Vinschgau, dort über Nauders ins Ultental, Rabbijoch, Madonna di Campiglio zum Gardasee gewählt.

Insgesamt waren es ca. 400 km und 10.500 hm in 6 Tagen. Diesmal waren wir zu siebt.

Tag 1

Vom Münchener Hauptbahnhof ging es mit dem ersten ALEX nach Oberstdorf. Dort starteten wir gegen 9 Uhr Richtung Schrofenpass. Die ersten 20 Kilometer sind gut zum einrollen aber am Talschluss wird es dann immer steiler und spätestens nach dem Überqueren der Ache schiebt man sein Rad. Dann sieht man auch schon bald die Überquerungshilfen am Steilhang. Wer hier nicht schwindelfrei und trittsicher ist, sollte es gar nicht erst probieren.  Das schöne am Schrofenpass ist, dass die Schieberei nach einer halben Stunde vorüber ist und mann dann einen schönen Trail Richtung Warth vor sich hat. Ab Warth geht es dann überwiegend auf Straße und Radweg über Lech und Zürs nach St. Anton, dass wir gerade so vor dem einsetzenden Gewitter erreicht haben.

Tag 2

Wir haben uns für eine etwas leichtere Variante entschieden um ins Inntal, kurz vor die Schweizer Grenze zu fahren. Die klassische Route führt über Ischgl, wir sind aber von St. Anton Richtung Landeck gefahren und dann sehr schön rauf nach Fiss, Serfaus. Von Serfaus geht dann ein steiler Weg Richtung Tösens und dann weiter auf die Via Claudia Augusta (Radweg) bis nach Pfunds. Übernachtung im Hotel Kajetansbrücke.

Tag 3

Am heutigen Tag geht es durch die berühmte Uina-Schlucht hoch zur Sesvenna-Hütte und dann weiter ins Vinschgau.

Da unser Mädel ein paar Wochen vor dem Alpencross eine Verletzung am Sprunggelenk hatte und das lange Schieben durch die Uina ihr Schmerzen bereitet hätte, haben wir uns am Grenzübergang zur Schweiz aufgeteilt. Sie ist mit Ihrem Vater als Begleitung über den Reschenpass nach Burgeis gefahren und die restlichen 5 sind in die Schweiz eingereist und am Inn entlang bis zum Eingang zum Val d'Uina in Sur En gefahren. Die ersten 800 hm sind relativ gut zu fahren bis man den Eingang der eigentlichen Schlucht erreicht. Dort warnt ein Schild die Biker das Fahrrad zu stoßen (nicht in die Schlucht, anscheinend heißt schieben auf Schwitzerdütsch stoßen). Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass irgendjemand auf die Idee kommt diesen teilweise nur einen Meter breiten Weg mit ca. 20 Prozent Steigung und faustgroßen Steinen auf dem Weg, zu fahren.  Selbst schiebend ist das schon sehr anstrengend und nicht ungefährlich. Es geht rechts meistens mehrere hundert Meter senkrecht in die Schlucht. Sehr beeindruckend. Am Ausgang der Schlucht erwartet einen dann wieder ein einigermaßen fahrbarer Trail bis zur Sesvenna Hütte. Von dort fährt man dann sehr flott Richtung Vinschgau ins Tal. Wir haben in Burgeis übernachtet, obwohl die Planung eigentlich vorgesehen hat bis Laatsch weiterzufahren. Das wäre auch die richtige Entscheidung gewesen, da unser nächster Tag doch sehr lang wurde.

Tag 4

Von Burgeis führt uns die altbekannte Via-Claudia-Augusta (perfekt ausgebauter Radweg) durch das Vinschgau bis nach Nauders. Hier beginnt dann der erste Anstieg des Tages zur Nauderer-Alm. Über die Hochebene führt ein schmaler Pfad ins Ultental und über die Strasse bis nach Walburg. 

 

Tag 5

Heute fahren wir von Walburg das Ultental hoch bis zur Abzweigung zum Rabbijoch. Jetzt geht es 1500 hm am Stück bergauf. Den größten Teil kann man aber bei Steigungen zwischen 10 und 15 Prozent gut fahren. Erst im oberen Abschnitt wird aus der Forststraße ein Wanderweg. Ab hier ist schieben und tragen angesagt. Dafür erreicht man kurz nach dem Pass das Rabbijoch-Haus und man kann eine wohlverdiente Pause einlegen. Die Hauptarbeit hat mun hinter sich und das große Vergnügen einer der besten Transalp-Trails vor sich.  Diese Abfahrt ist ein Traum. Die letzten Kilometer bis nach Dimaro fährt man grinsend auf einer A...backe.  

Tag 6

Von Dimaro führt ein sehr schöner Weg durch den Wald hoch nach Madonna di Campiglio. Hier ist selbst im Sommer einiges los und man muss bei der Abfahrt sehr auf Wanderer achten. Der Ausblick auf die Brenta-Gruppe mit ihren Schneekuppen im Hochsommer ist aber gigantisch. Die Abfahrt auf Haupt- und Nebenstraßen führt uns nach Pinzol Dort fährt man weiter auf dem Radweg nach Tione die Trento und dann zum letzten größeren Anstieg zum Duron Pass weiter nach Tenno. Ab hier rollt man dann praktisch nur noch hinunter zum Gardasee. Die Aussicht auf den See kann man an einigen Aussichtspunkten genießen bevor man dann den obligatorischen Sprung (in Radl-Klamotten) in den See macht.